Die Niederlande: Tipps und Tricks für die Heimarbeit während der COVID-19

Infolge der staatlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus arbeitet ein Großteil der niederländischen Arbeitnehmer von zu Hause aus. Im Prinzip gelten die bestehenden Regeln für Heimarbeit auch während der COVID-19-Krise.

Aufgrund der außergewöhnlichen Umstände, die derzeit eine noch nie dagewesene Zahl von Arbeitnehmern dazu zwingen, von zu Hause aus zu arbeiten, sollten Arbeitgeber in den Niederlanden einige wichtige Regeln für die Arbeit von zu Hause aus beachten.

Einrichtung des Arbeitsplatzes

Nach dem Gesetz muss der Arbeitgeber für einen ergonomischen Arbeitsplatz sorgen. Die Frage ist, ob es derzeit möglich ist, die Heimarbeitsplätze der Arbeitnehmer vollständig ergonomisch einzurichten. Das Gesetz sieht vor, dass die Verpflichtung zur Bereitstellung eines ergonomisch gestalteten Arbeitsplatzes nicht gilt, wenn dies dem Arbeitgeber nicht zugemutet werden kann.

Es ist plausibel, dass Arbeitgeber, deren Mitarbeiter aufgrund der COVID-19-Krise plötzlich von zu Hause aus arbeiten müssen, was sie normalerweise nie tun, nicht verpflichtet werden können, einen ergonomischen Arbeitsplatz bereitzustellen. Beispielsweise kann von einem Arbeitgeber, der sich aufgrund des Coronavirus in einer schweren finanziellen Notlage befindet, nicht erwartet werden, dass er ein Budget für den Kauf teurer Bürostühle für einen (hoffentlich) kurzen Zeitraum zur Verfügung stellt. Es ist jedoch wichtig, dass ein Arbeitgeber so viel wie möglich tut, was vernünftigerweise möglich ist. So kann er beispielsweise seinen Mitarbeitern Anweisungen zur Ergonomie geben oder ihnen erlauben, für die Zeit der Heimarbeit einen zusätzlichen Bildschirm mit nach Hause zu nehmen.

Psychosoziale Arbeitsbelastung

Die Arbeitgeber sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die psychosoziale Arbeitsbelastung der Arbeitnehmer nicht zu hoch ist. Arbeitnehmer, die von zu Hause aus arbeiten, können unbewusst einer übermäßigen Arbeitsbelastung ausgesetzt sein, z. B. weil sie gleichzeitig arbeiten und Kinder betreuen müssen. Es ist daher ratsam, dass die Arbeitgeber regelmäßig Kontakt zu den Arbeitnehmern halten, um zu sehen, wie es ihnen geht.

Physische Arbeitsbelastung

Der Arbeitgeber muss dafür sorgen, dass seine Mitarbeiter sicher arbeiten können. Wenn ein Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeitet, ist es für den Arbeitgeber nicht so einfach zu kontrollieren, ob er genügend Pausen einlegt oder in einer guten Haltung am Schreibtisch sitzt. Daher sollten die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter in diesen Fragen angemessen unterweisen. Dazu können die Arbeitgeber die vom Ministerium für soziale Angelegenheiten und Beschäftigung veröffentlichten Tipps nutzen.

Datenschutz und digitale Sicherheit

Die niederländische Datenschutzbehörde (DPA) hat während der COVID-19-Krise einige Tipps zum sicheren Arbeiten von zu Hause aus gegeben. So wird den Arbeitnehmern zum Beispiel empfohlen, so viel wie möglich mit den Geräten des Arbeitgebers zu arbeiten (und nicht etwa mit ihren privaten Computern). Die Datenschutzbehörde gibt auch Ratschläge zur sicheren Aufbewahrung sensibler Dokumente und zur Vorsicht vor Phishing-E-Mails. Die Arbeitgeber tun gut daran, während der COVID-19-Krise über Sicherheitsmaßnahmen für die Arbeit von zu Hause aus nachzudenken und ihre Mitarbeiter entsprechend zu unterweisen.

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